Unserer Zürischnurre haben wir Zürcherinnen und Zürcher einen schönen Teil unseres schlechten Rufes zu verdanken. Sie ist laut und frech und ab und zu ganz schön primitiv.

Und trotzdem sind wir stolz auf sie.

Denn die Wortschöpfungen und Redensarten, die dank der tatkräftigen Mithilfe von Leser:innen des Zürcher Monatsmagazines «Bonus» (1990) und Nutzer:innen von zuri.net, dem unabhängigen Lokalverzeichnis der Stadt Zürich (seit 2006), in einer möglichst lesefreundlichen, diskriminierungsfreien und geschlechtergerechten Schreibweise im Züri-Slängikon versammelt sind, zeigen ganz deutlich: Die Zürischnurre ist auch fantasievoll, witzig und charmant. Sie hat die Eigenschaften, die der Rest der Schweiz an uns Zürcherinnen und Zürchern oft schmerzlich vermisst.

Und deshalb schauen wir der Zürischnurre jetzt wieder ganz genau aufs Maul: Mit Hilfe der Leser:innen von «20 Minuten» suchen wir nach neuen Släng-Ausdrücken. Nicht zuletzt, weil in den letzten Jahren ganz viele Dinge Einzug in unseren Alltag gefunden haben, die noch der Verslängung harren – von der Hafermilch bis zum Bananenbrot, von der Hygienemaske bis zur Handykette, vom Stand-Up-Paddle bis zum Elektrotrotti, vom Nestmodell bis zum Home Office.

Und weil das Züri-Slängikon, das 2007 von Orell Füssli in Buchform gedruckt wurde, längst vergriffen ist, ist es seit Ende Oktober 2023 wieder im Buchhandel: mit neuen Kapiteln, neuen Släng-Ausdrücken und den bewährten Illustrationen von Andrea Caprez, erschienen im Wörterseh Verlag. Ein Ereignis, über das viele Zürcher Medien berichten: Von TeleZüri über Radio Zürisee bis zum Regionaljournal von Radio SRF 1. Mit ein Grund dafür, warum das Züri-Slängikon schon nach wenigen Tagen zu den zehn meistverkauften Sachbüchern in der Schweiz gehört.

 

2023: Wörterseh-Verlag

2007: Orell Füssli

1990: Bonus